Impfstrategie für Ferkel/Mastschweine
Eine PRRS-Ferkelimpfung nutzt allen
Gerade im Atemwegsbereich sind Erkrankungsbild und Auswirkungen der PRRS-Infektion bei Ferkeln stark von den Sekundärerregern (Influenza etc.) abhängig, die im Bestand vorkommen. Da der PRRS-Schutz der Sau (über die Biestmilch) bereits ab der 2. – 3. Lebenswoche nicht mehr wirksam ist, infizieren sich die meisten Ferkel innerhalb der ersten 2 – 4 Wochen im Flatdeck. Gerade zu diesem Zeitpunkt müssen sich die Ferkel auch mit verschiedenen anderen Erregern auseinander setzen, was meist zu sehr heftigen Krankheitssymptomen führt. Hier gibt es üblicherweise keinen Zweifel an der Wirtschaftlichkeit der Ferkelimpfung. Anders in Betrieben, in denen zur Zeit der PRRS-Infektion keine dramatischen anderen Infektionen bei den Ferkeln ablaufen und es sich dabei zusätzlich um ein wenig krankmachendes Virus handelt. Meist fehlen dort „offensichtliche“ Krankheitssymptome mit Hinweisen auf eine PRRS-Infektion. Die Ferkel wachsen jedoch PRRS-bedingt langsamer, ungleichmäßiger und sind insgesamt wesentlich krankheitsanfälliger. Auch in diesen Betrieben ist die Impfung der Ferkel wirtschaftlich rentabel. Besonders wichtig ist die Einhaltung der Masttage bei optimalen Zuwachsraten bei einer zukünftigen Ebermast.
In der Schweinemast müssen weitere PRRS-bedingte Einbußen berücksichtigt werden:
- Höherer Arbeitsaufwand in der Krankheitsbekämpfung
- Therapieresistente Atemwegserkrankungen
- Auseinanderwachsen von Mastpartien
- geringere Ausnutzung der Mastplätze
- Schlechtere Schlachtkörperqualität der erkrankten Tiere
- Erhöhte Verluste
Sehe Sie eine 10 min Diskussion mit Dr. Scott Dee zu den Ergebnissen eines großen Produktionssystems, in dem ein PRRS-Impfstoff als Teil eines Programms genutzt wurde, um den Effekt der Impfung auf die Ausscheidung und Übertragung des PRRS-Feldvirus bei Schweinen zu beoabchten.
Diskussion von Dr. Scott Dee
PRRS-Feldvirus bei Schweinen
In der Ferkelaufzucht und Mast wäre die optimale Lösung, bereits geimpfte Ferkel einzustallen. Dies bedeutet, die Ferkel bereits beim Ferkelerzeuger eine Woche vor dem Absetzen mit Lebendimpfstoff zu impfen.
Alternativ ist es möglich, alle Ferkel bzw. Läufer bei der Einstallung mit dem Lebendimpfstoff zu impfen. Der Erfolg ist hier abhängig von der Betriebssituation.
Bei Aufzuchtferkelbetrieben muss folgendes beachtet werden:
- Ferkel sollten bei Einstallung im Durchschnitt nicht älter als 4 Wochen sein
- Ferkel sollten aus PRRS-freien oder PRRS-geimpften Beständen kommen
- Bei kontinuierlicher Beschickung zum Einstieg in die Impfung auch alle älteren Ferkel mitimpfen
- Keine kranken Tiere impfen und mindestens 2 Wochen Abstand zu einer vorhersehbaren Klinik einhalten
Bei reinen Mastbetrieben muss folgendes beachtet werden:
- Läufer sollten aus möglichst wenigen und immer gleich bleibenden Herkünften stammen
- Läufer sollten aus PRRSV-freien oder PRRSV-geimpften Beständen kommen
- Der überwiegende Teil der Läufer sollte bei Ankunft noch keine Antikörper gegen PRRSV aufweisen
- Bei kontinuierlicher Beschickung zum Einstieg in die Impfung auch alle älteren Masttiere mitimpfen
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